Nachhaltig.
Wir möchten gemeinschaftliches Wohnen durch ein wertschätzendes Miteinander im Einklang mit Natur und Umwelt gestalten.
„Wie wollt ihr wohnen, wenn ihr alt seid?“
So lautete 2016 die anfängliche Fragestellung einer Arbeitsgruppe des Hauses der Familie. Mit Blick auf die ältere Generation beschäftigte sich die Gruppe mit dem Mehrgenerationen-Wohnen und schnell war klar: So ein Projekt möchten wir für Warendorf auch realisieren.
Kurz drauf gründete sich der Verein WiGe eV. Die Idee des Wohnprojekts wurde weiter vorangetrieben, lange Zeit ein passendes Grundstück gesucht. Gespräche mit der Stadt Warendorf und anderen Partnern wurden geführt, um dem Ganzen Konturen zu geben.
„Wie kann ein gemeinschaftliches Wohnen zwischen Jung und Alt gestaltet werden?“
So lautet die Fragestellung heute. Denn die Gemeinschaft hat sich weiterentwickelt und wir haben eine gute Mischung verschiedener Altersgruppen. Familien mit Kindern und jugendlichen, ältere Paare und Alleinstehende aller Altersgruppen wohnen jetzt in der WiGe. Denn das macht unsere Wohnform aus: Alle Lebensformen, alle Altersklassen, alle Lebensumstände sind vertreten und willkommen.
Unser
Leitbild
Unser Projekt möchten wir nachhaltig gestalten und im Einklang mit Natur und Umwelt leben. Dies setzt eine gewisse Bereitschaft jedes Einzelnen voraus, die er für sich im Kleinen wie auch für die Gruppe im Großen leistet. Seinen ökologischen Fußabdruck versucht dabei jeder, im Rahmen seiner Möglichkeiten, so gering wie möglich zu halten.
Unsere Baustoffe und Konstruktionen sollen gesundheitsverträglich und umweltschonend sein. Wir streben eine möglichst hohe Nutzungsflexibilität der Gebäude an und verringern den Flächenverbrauch durch Geschosswohnungsbau.
Die Außenflächen möchten wir naturnah gestalten. Durch eine Begrünung, die auch vertikal und auf den Dächern zu finden sein soll, stellen wir Insekten und Vögeln einen vielfältigen Lebensraum zur Verfügung, verbessern das Mikroklima und tragen zur Feinstaubreduktion bei.
Unser Energiekonzept möchten wir modern und nachhaltig gestaltet. Bei Verwendung effizienter Anlagentechnik versuchen wir einen hochwertigen Energiestandard zu erreichen. Für die Wärmeversorgung sollen erneuerbare Energien zum Einsatz kommen und auf die Nutzung fossiler Energieträger verzichten werden.
Wir möchten unser Mobilitätskonzept zukunftsorientiert gestalten. Das bedeutet Ladestation für E-Autos, sparsame Anordnung von PKW-Stellplätzen, die Nutzung von Carsharing und dem Bürgerbus. Wir planen komfortable Stellplätze für Fahrrad, Kinderwagen und Rollator und einen barrierearmen Zugang zu und auf unserem Grundstück.
Wir bieten ressourcensparende Möglichkeiten des Teilens an, indem wir Gebrauchsgüter wie Werkzeug, Bücher, Drucker, PKW oder Lastenfahrräder zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen.
Wir wollen das Leben zwischen mehreren Generationen genießen und die damit verbundenen Anforderungen als Herausforderung zum lebenslangen Lernen verstehen. Wichtig ist uns dabei ein offener Austausch, der auf einem respektvollen und wertschätzenden Miteinander basiert.
Bei uns finden nicht nur alle Altersklassen, sondern auch alle Lebensformen und -umstände Platz. So kann von der Großfamilie bis zur alleinstehenden Person, vom Rentnerehepaar bis zum alleinerziehenden Elternteil, vom Kind mit Behinderung bis hin zum Senior mit altersbedingten Einschränkungen ein vielfältiges Miteinander gelebt werden.
Innerhalb des Projektes werden mehrere Orte des Zusammenkommens geschaffen.
Unsere Ideen umfassen im Außenbereich einen Quartiersplatz zum gemütlichen Beisammensein und einen Grillplatz, sowie einen naturnahen Spielplatz für die jüngeren Bewohner.
Im Inneren soll ein Gemeinschaftsraum mit Küche entstehen, der zum gemeinsamen Verweilen einlädt. Zudem könnten hier zukünftige Coachings stattfinden, aber auch Kurse gegeben und Feste gefeiert werden. Ebenso denken wir über einen Waschraum und ein Coworking Space mit Arbeitsplätzen und einer bewohnerinternen Bibliothek nach.
Eine gewisse Bereitschaft zum gemeinsamen Leben ist natürlich Voraussetzung um an dem Mehrgenerationen-Wohnprojekt mitzuwirken. Doch muss sich jeder Einzelne auch, in einem für ihn passenden Maße, zurückziehen können. Denn nur, wenn die Privatsphäre gewahrt wird, kann ein funktionierendes Zusammenleben entstehen.
Um uns schon vor dem Einzug besser kennenzulernen und eine Basis für ein gemeinsames Wohnen in Zukunft zu schaffen, fanden Coachings statt, die von einem Supervisor begleitet werden. So wuchs die Gruppe bereits vor Einzug zusammen. Seit dem Einzug treffen wir uns regelmäßig, um aktuelle Themen zu besprechen aber auch, um uns als Gemeinschaft weiter zu entwickeln.
Mit dem Wohnprojekt wollen wir der zunehmenden Vereinzelung in der Gesellschaft ein Modell der Gemeinschaft entgegensetzen, in dem sich jeder Mitbewohner nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten einbringen kann. Somit wird nicht nur der Alltag zusammen gelebt, sondern auch Hobbys und Wissen geteilt.
Ein Experte für Solartechnik mit eigener Firma, der sich um unser Energiekonzept kümmert, ein BWL’er, der unsere Finanzen im Blick hat und ein Bauingenieur, der über die Architekturpläne schaut? Alles kein Problem, da unsere Mitglieder über vielfältige Interessen und Kenntnisse verfügen. Unsere Internetseite wurde selbst programmiert, die Texte für die Medien eigenhändig geschrieben. Eine Werkstatt wird Fachwissen eingerichtet, und der Garten wird von erfahrenen Gärtner*innen bepflanzt und gepflegt. Ausflüge und Arbeitseinsätze werden geplant und organisiert.
Egal ob Organisationstalent, Frischluftliebhaber, Geschichtenerzähler, Klavierspieler, Buchhalter, Elektrotechniker, Sportler – bei uns findet jeder eine Nische, in der er sich und seine Fähigkeiten für die Gemeinschaft einbringen kann.
Als Mitglied der Genossenschaft erhält jede Person eine Stimme. Dadurch werden wichtige Entscheidungen demokratisch in der Gruppe abgestimmt. So hat jeder die Möglichkeit die Gruppe und das Projekt mit seinem Engagement voranzutreiben.